Schwebende Skulptur
WUK: Paul Wenninger & Ensemble
Von Andrea Amort (in: Kurier, 4. 11 2005 )
Den aufgesetzten Schluss darf Choreograf Paul Wenninger getrost weglassen. Nach dem vom Publikum beklatschten Ende der Uraufführung im WUK „ sie schaut sie – ungleich einander“ tritt nochmals eine der vier Tänzerinnen auf. Um mittels Zettelkatalog festzuschreiben, was man bereits eine Stunde lang erkannt hat: Ein durchaus spannendes Entwickeln und Sichtbarmachen von Körpermaterial. Konkret: Um eine runde, leicht gewölbte, große Holzplattform kreisen Frauen.
Vorsichtig und verhalten wird ein Betreten versucht, individuelle Ausprägungen passieren. Loulou Omer etwa legt immer wieder Vermessungs- Gesten an. An bestimmten orten der Tanz- Plattform scheinen nach und nach nur ganz bestimmte Bewegungsmodelle möglich: Ein großzügiges Schwingen der rechten Armes zum Beispiel, ein heftiges Kreiseln oder lautes Gejammere. Wobei die Frauen einander diese tanz- und Artikulationsformen vorzeigen. Eine modelliert vor, die andere interpretiert ein punktgenau verortetes Bewegungs- Vokabular nach. Das sieht in der Tat so aus, als würden Claudia Heu, Lucia Kasiarova, Rotraud Kern und Omer jeweils im Raum schwebende Skulpturen erkennbar machen.
In der zweiten Hälfte fällt die sorgsam aufgebaute Spannung ab. Wie versponnene Akzente wirken die dicht vor dem Mikro mehr gehaucht als gesungenen Äußerungen der Performerinnen.
—–
Eigenanders
Von Helmut Ploebst (in: Standard, 2.11. 2005)
Aus der Haut des Individuellen fahren vier Tänzerinnen unter der Choreografie von Paul Wenninger, in dessen neuer Arbeit „sie schaut sie – ungleich einander“ bei dem Versuch, ihre eigenen Tanz-„Objekte“ so zu betrachten, als wären sie nur Beobachterinnen derselben. (…)
Schwebende Skulptur
WUK: Paul Wenninger & Ensemble
Von Andrea Amort (in: Kurier, 4. 11 2005 )
Den aufgesetzten Schluss darf Choreograf Paul Wenninger getrost weglassen. Nach dem vom Publikum beklatschten Ende der Uraufführung im WUK „ sie schaut sie – ungleich einander“ tritt nochmals eine der vier Tänzerinnen auf. Um mittels Zettelkatalog festzuschreiben, was man bereits eine Stunde lang erkannt hat: Ein durchaus spannendes Entwickeln und Sichtbarmachen von Körpermaterial. Konkret: Um eine runde, leicht gewölbte, große Holzplattform kreisen Frauen.
Vorsichtig und verhalten wird ein Betreten versucht, individuelle Ausprägungen passieren. Loulou Omer etwa legt immer wieder Vermessungs- Gesten an. An bestimmten orten der Tanz- Plattform scheinen nach und nach nur ganz bestimmte Bewegungsmodelle möglich: Ein großzügiges Schwingen der rechten Armes zum Beispiel, ein heftiges Kreiseln oder lautes Gejammere. Wobei die Frauen einander diese tanz- und Artikulationsformen vorzeigen. Eine modelliert vor, die andere interpretiert ein punktgenau verortetes Bewegungs- Vokabular nach. Das sieht in der Tat so aus, als würden Claudia Heu, Lucia Kasiarova, Rotraud Kern und Omer jeweils im Raum schwebende Skulpturen erkennbar machen.
In der zweiten Hälfte fällt die sorgsam aufgebaute Spannung ab. Wie versponnene Akzente wirken die dicht vor dem Mikro mehr gehaucht als gesungenen Äußerungen der Performerinnen.
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Eigenanders
Von Helmut Ploebst (in: Standard, 2.11. 2005)
Aus der Haut des Individuellen fahren vier Tänzerinnen unter der Choreografie von Paul Wenninger, in dessen neuer Arbeit „sie schaut sie – ungleich einander“ bei dem Versuch, ihre eigenen Tanz-„Objekte“ so zu betrachten, als wären sie nur Beobachterinnen derselben. (…)